Jacques Bootz
Dienstag, 2. Dezember 2014
Vom Plan, den Plan zu ändern oder Morgens, halb elf in Deutschland
FTG Frankfurt - TG Bad Soden II 3:2 (+21, -15, -17, +19, +6)
Unser heutiger Gegner, TG Bad Soden II, konkurriert zurzeit mit dem TSV Hanau, dem VfL Marburg und der HTG Bad Homburg um Platz 3 der Tabelle und hatte sicher nicht Absicht zu verlieren.
Wie mancher Leser das vielleicht von sich selbst kennt, man gewöhnt sich an alles. Im unserem Falle haben wir uns überlegt, vielleicht doch einmal das Muster zu durchbrechen und an den letzten Sieg anzuknüpfen, in der Hoffnung, beim Gewinnen auch wieder ein wenig den Spaß am Spiel wiederzufinden.
Um diese Idee nicht auf die lange Bank zu schieben, sammelten Zuspielerin Jana Engelbach und Außenangreiferin Barbara Gaik gleich bei den Aufschlägen die ersten Punkte. Auf solchen Druck des Tabellenletzten nicht vorbereitet, ließen sich die Damen aus Bad Soden etwas zu viel Zeit, um ins eigene Spiel zu finden. Mit dem gewonnenen Vorsprung, einer gehörigen Portion Konzentration und extrem hoher Motivation ließen wir Frankfurterinnen jedoch nicht nach und antworteten auf die starken Angriffe und die gute Abwehr der Sodenerinnen mit einer konstant guten Annahme sowie starken Angriffen und Aufschlägen. Der erste Satz ging somit verdient mit 25:21 an uns.
Aber wenn wir uns an etwas gewöhnt haben, dann bleiben wir uns da auch treu. Im Programm stand daher, nach gewohnter Manier mindestens zwei Sätze zu verlieren. Na ja, wenn es denn sein muss...
Es gab also ein kleines Problemchen zu lösen und zwar, wie verliert man am sichersten? Ach ja, richtig! Man kann versuchen, die Annahme zu versauen. Und wenn es an dieser Stelle schon nicht hakt, dann kann man wenigstens versuchen, den Ball überall anders zu versenken als im gegnerischen Feld. Gesagt, getan, wir wollten ja nicht zu sehr aus unserem liebgewonnenen Muster ausbrechen. Abgesehen von ein paar eindrucksvollen Rutschbaggern, um das hoch geschätzte Interesse unserer Zuschauer nicht zu verlieren, verliefen Satz Drei und Vier also wenig vielversprechend. Der Ehrlichkeit halber muss aber hinzugefügt werden, dass zumindest Außenangreiferin Hannah Logisch und Mittelblockerin Maja Leutar die Aufgabe „Niederlage“ offensichtlich überhört oder vergessen hatten, da sie mit sehr präzisen und starken Aufschlägen weiter an unseren Kampfgeist appellierten. Trotzdem endeten die Sätze zu 15 und zu 17 für unsere Gegner. Über den vierten Satz musste eigentlich nicht viel debattiert werden, denn nachdem wir uns doch darauf geeinigt hatten, wieder mehr Spaß am Volleyball spielen zu haben, musste dieser Satz gewonnen werden - und, ja klar, wenn wir etwas wirklich wollen, dann funktioniert das auch ganz gut. Zumindest für uns war das 19:25 ein sehr erfreuliches Ergebnis.
Im fünften, entscheidenden Satz übernahm dann auch die zweite Mittelblockerin Stefanie Ollesch Verantwortung für unser neues Ziel „Heimsieg“ und fegte mit ihren Angaben nicht nur eine Gegnerin aus dem Feld, sondern auch jeglichen Zweifel daran, ob wir es mit dieser neuen Mission ernst meinen. Von der ganzen Mannschaft unterstützt, führten wir im Tiebreak rasch, sodass Mittelblockerin Maja Leutar den heutigen Spaß nach dem Seitenwechsel zu Ende bringen konnte. Mit 15:6 gewannen wir unser zweites Spiel und auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen. Überraschenderweise hat uns dieser erneute Sieg gut getan, sodass wir uns jetzt ernsthaft überlegen, ab demnächst einen Sieg zu unserem Masterplan zu erklären. Vielleicht schaffen wir es dann auch, endlich einmal nicht dem Gegner einen Punkt zu schenken.
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